Prognose 2017

Im Folgenden möchte ich meine Einschätzung für die Entwicklungen in 2017 geben.

Selbstverständlich handelt es sich hierbei nur um eine subjektive Einschätzung, die weder Anspruch auf Richtigkeit noch auf Vollständigkeit legt.

  1. Donald Trump übernimmt die Präsidentschaft

Er hat angekündigt die USA stärken zu wollen. Darunter versteht er die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation seiner Wähler und die Stärkung von deren Selbstwertgefühl als US-Amerikaner.

Seine Wähler sind die empfundenen Verlierer der Globalisierung. Von den Erfolgen der vom Handel profitierenden Unternehmen haben sie subjektiv kaum Nutzen. Zwar sind die Waren billiger und besser geworden, doch wird es nicht so empfunden.

Erwartete Maßnahmen

  1. a)Die US-Wirtschaft wird gestützt durch die stärkere

–       Besteuerung importierter Waren (Maschinen, Autos, Gebrauchsgüter, …)

–       Förderung der Ölproduktion (Fracking, …)

–       Investition in die Infrastruktur

–       Verhinderung von TTIP

  1. b)Die militärische Präsenz wird neu geordnet durch

–       das Unterbinden der Ausdehnung der chinesischen und indischen Präsenz

–       den Rückzug aus militärischen Konflikten in der arabischen Welt, Ausnahme ist die Stärkung Israels

–       eine intensivere Zusammenarbeit mit Russland im Kampf gegen den IS

  1. China und Russland streben nach Vormachtstellung
  1. a)In China verlangsamt sich das Wachstum. Es hat aber eine Stärke erreicht, die seiner Wahrnehmung in der Welt nicht gerecht wird. Die Einflusszone wird strukturiert in Asien, Afrika und Europa ausgedehnt.
  1. b)Russland hat seine Stellung durch die Zusammenarbeit mit der Türkei, Indien und China stark verbessert. Die Wirtschaft kommt zwar nur langsam in Schwung, die militärischen Erfolge haben die Regierung aber weiter gestärkt.
  1. Europa schottet sich nach außen ab und wird nach innen stärker nationalistisch geprägt.
  1. a)Aufgrund der weiter um sich greifenden Kriege steigt die Zahl der Flüchtlinge, kurzfristig aus dem arabischen Raum, langfristig aus Afrika.
  1. b)Die wirtschaftliche Erholung geht nur langsam voran. Viele Staaten versuchen über eine stärkere Verschuldung mit günstigen Krediten die Wirtschaft weiter anzukurbeln.
  1. c)Der Brexit kommt und wird zu großen wirtschaftlichen Problemen in Großbritannien führen. In anderen Ländern wird der Drang zu einem Austritt größer. Die Wirtschaftskraft der EU sinkt.
  1. Deutschland steht vor der Bundestagswahl, die Stellung in Europa ist schwächer geworden
  1. a)Die permanente Forderung Deutschlands an die anderen EU-Staaten bezüglich der Aufnahme von Flüchtlingen hat zu einer Schwächung der deutschen Stellung in Europa geführt.
  1. b)Die Wahl mit dem tatsächlich offenen Ausgang verunsichert die Wirtschaft. Die Automobil- und deren Zuliefer-Industrie stehen aufgrund des Technologiewandels vor großen Umwälzungen (deutlich weniger Beschäftigte und Zukaufteile).
  1. c)Die derzeit sehr gute Wirtschaftslage führt zu Begehrlichkeiten, die zu hohen Zahlungsverpflichtungen in der Zukunft führen (Renten, Umweltschutz, …)

Konsequenzen für 2017

  1. a)Weltweit

–       kurzfristiges Wachstum in den USA

–       deutlich höhere Neuverschuldung in den USA mit steigenden Zinsen und Geldabfluss aus der restlichen Welt

–       Ölpreis sinkt wieder

  1. b)Europa

–       Zinsen in Europa bleiben niedrig

–       Handelshemmnisse bezüglich Maschinen, Automobilen und Konsumgütern in die USA

–       die Flüchtlinge werden stärker abgeschoben. Das „alte“ System der Abschottung wird wieder installiert (Maghreb-Staaten nehmen die Flüchtlinge zurück und die Türkei schottet die Grenze zur EU ab)

–       Annäherung an Russland

–       finanzielle Zugeständnisse an EU-Staaten

  1. c)Deutschland

–       zurückhaltende Investitionen

–       Koalition aus CDU/CSU und SPD bildet nächste Regierung

–       wirtschaftliche Situation bleibt positiv stabil

Konsequenzen bis 2020

  1. a)Weltweit

–       Wachstumsprogramm in den USA greift

–       sehr starke Neuverschuldung in den USA

–       steigenden Zinsen

–       Ölpreis sinkt

–       Konflikte zwischen USA, Russland und China werden größer

  1. b)Europa

–       Zinsen in Europa steigen

–       Handelshemmnisse bezüglich Maschinen, Automobilen und Konsumgütern in die USA

–       das „alte“ System der Abschottung ist wieder installiert

–       Annäherung an Russland ist vollzogen

–       Verschuldung der EU-Staaten ist deutlich gestiegen

  1. c)Deutschland

–       wirtschaftliche Situation wird deutlich schwieriger (Export geht zurück, Arbeitslosenzahl steigt)

–       starker Trend zur „Virtualisierung von Unternehmen“

–       Umbruch in Automobil- und Zulieferer-Industrie hat begonnen

–       Wert der Immobilien fällt

Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt und wieviel tatsächlich eintreten wird. Die Veränderungen führen zu Chancen für die „Flexiblen“.

Ihr Harald Keil

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